Sie wurde von den Griechen notiert und von römisch-katholischen Geschichtsschreibern laufend vernichtet und geleugnet. Dementsprechend wurde den Ungarn von der katholischen Habsburger Besatzungsmacht eine betont finnisch-ugrische Abstammung eingeprägt. Es ist nicht falsch, aber überbetont, denn die genetische Zugehörigkeit der Ungarn zu den Esten und Finnen ist durch die 4000 Jahre lange geografische Trennung heute kaum noch vorhanden. Umso näher ist die verwandschaftliche Zugehörigkeit der Ungarn zu anderen Völkern, mit denen sie sich seit der ostasiatischen Trennung kommunizierten. Die Fachliteratur der Griechen ist geblieben, weil sie ihre benachbarten Völker, z.T. auch ihre Feinde hellenisierten und damit als Freund - und nicht so feindselig wie Rom bzw. Vatikan - betrachteten. - Aber nicht die Griechen haben die ersten Notizen von Ungarn hinterlassen, in Kairo gibt es noch ältere Dokumente aus altägyptischen Zeiten, die auf das Vorhandensein der Ahnen von Ungarn in diesem Raum in vorchristlichen Zeiten belegen - Forschungsarbeiten sind vonnöten. Sogar im Alten Testament gibt es Ausschweifungen, die man mit den altägyptischen Dokumenten in Kairo vergleichen sollte. - Ein weiterer Weg, den man bei der Spurensuch nach den Ahnen der Ungarn verfolgen sollte, wird in Nordkorea über einen eigenen Volksstamm gelehrt. Da wird relativ genau beschrieben, wie sie sich von den Ungarn vor rd. 4.000 Jahren trennten, als sie selbst aus dem gemeinsamen Land nach Osten und die Ungarn nach Westen wanderten. Der älteste Hinweis auf die Ungarn im Osten liefern alte japanische Legenden, wonach die Japaner mit den Ungarn verwandt sein sollen. Da erreicht man das Niveau der viel jüngeren Nibelungensaga, worin die Geschichte im Nebel versinkt. - Es gibt aber noch ältere Beweisstücke, die das Vorhandensein von Ungarn in Europa dokumentieren. ein Beispiel: Im Jahre 1961 entdeckte man in einer prähistorischen Siedlung im heutigen Tatárlaka, in einer ungarischen Siedlung im heutigen Rumänien, u.a. die hier gezeigten 8.000 Jahre alten Relikte mit Sekler-Ungarischer Beschriftung. Sie sind ein Beweis dafür, dass die Kultur der Ungarn um viele Jahrtausende vor den Germanen in Europa existierte. Es gibt aber noch ältere Spuren, die erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden und womöglich aus bestimmten Gründen von den ungarischen Regierungenen seit Kriegsende fortlaufend geleugnet werden, weil die Relikte weit vor die christlich-jüdische Weltschöpfung datiert werden. In den bosnischen Pyramiden (Bild rechts) entdeckte man kürzlich auf bis zu 35.000 Jahre alt geschätzte Runenschriften, die eindeutig den Ungarn zugeordnet werden. Auch im heutigen Ungarn, im sog. Donauknie ist eine Pyramide bei Visegrád (Berg Pilis) bekannt, wo die mindestens 6.000 Jahre alten Funde ungarischen Ursprung haben sollen. Über die kgl. Burg von Visegrád wird vermutet, dass sie auf eine Pyramide mit vielen, heute noch nicht ganz erkundeten Geheimgängen gebaut wurde. Über die Existenz ungarischer Völker ist 247 vor Chr. die erste niedergeschriebene Jahreszahl bei den Griechen. Damals und noch mindestens 500 Jahre lang existierte zwischen India und China im Osten und Palestina im Westen das grosse Reich der Partosvölker, das ethnisch von Skithen, Sumeren, Partos (Parthia), Hunnen und Avaren beherrscht war. Die Ausdehnung des Völkerbündnisses in Nord-Süd-Richtung war ebenfalls enorm gross. Die südliche Ausdehnung war kriegerisch bedingt unterschiedlich, zeitweilig eroberten sie auch Persien, nach Norden waren die Grenzen nie festgezogen, dort gab es Frieden mit den Ländereien der bevölkerungsarmen Tundragebiete. Über die ethnische Zugehörigkeit der einzelnen Völker des Riesenreiches Partos:Von den Sumeren konnte es nie aufgeklärt werden, welche Sprache sie hatten, weil die Griechen sie als hellenisiertes Volk notierten. - Von den Avaren konnte nachgewiesen werden, dass sie im Jahre 896 bei der Landnahme im Karpatenbecken die gleiche Sprache hatten, wie die aus dem Osten herankommenden Ungarn. - Die Runenschrift der Partos-Völker ist nah verwandt, beinahe identisch mit der rd. 500 Jahre jüngeren Runenschrift der Ungarn bei der Landnahme im Karpatenbecken, die etwa 100 Jahre lang dauerte und im Jahre 896 vollzogen wurde.
- Da das Herrscherhaus der Ungarn zur Zeit der Landnahme aus dem Volk der Sabiren entstammte, wird von Fachleuten angenommen, dass das Volk der Sabiren identisch ist mit dem Volk der Subur-Subaren und daher diese identisch oder nah verwandt sein müssten mit den Sumeren. Die Machtverhältnisse im Karpatenbecken: Es ist bekannt, dass die Römer bereits viele Schlachten verloren hatten, bevor sie sich gegen das eurasische Riesenreich der Partosvölker systematisch ins Karpatenbecken wagten.30 v.Chr. begann Rom eine umfangreiche militärische Aktion gegen Parthia, das kräftemäßig Rom lange Zeit mindestens ebenbürtig war (gleichzeitig kämpften sie im Osten viele Jahrhunderte lang gegen die Chinesen!). Im Süden, an der palestinischen Küste attakierten sie mit einer Seeflotte Joppa (heute Jaffa). Antonius (der Geliebte von Cleopátra) und seine römischen Legionen ereignete hier das gleiche Schicksaal, wie 25 Jahre zuvor bei Carhae. Als die Römer erkannten, dass sie im Süden langfristig keine Chance gegen das Reich der Partos hatten, begannen sie im Norden einen 44 Jahre lang andauernden Krieg um Pannonien. Um das Gebiet von Dacia kämpften sie gegen die dort ansässigen Hunnen und Avaren sogar 100 Jahre lang. In der von Óbuda nördlich gelegenen Künstlerstadt Szentendre befindet sich ein Völkerkundemuseum, wo zahlreiche Ausstellungsstücke aus der Gegend die Siedlungsspuren von vorkeltischen Völkern bezeugen. Viele Jahre nach den Kelten eroberten die Römer die Gegend im 1. Jahrhundert und dehnten damit ihre Nordost-Limes bis zur Donau hinaus. Sie errichteten hier im 1. Jahrhundert ein Kastell als Militärstützpunkt, den sie wegen der zahlreichen Quellen, z.T. Thermalquellen in dieser vom Karstgebirge umringten Landschaft Aquincum nannten.1. Vorgeschichte im Karpatenbecken
Bereits in der Altsteinzeit befanden sich menschliche Ansiedlungen im Karpatenbecken. Neueste Ausgrabungen im Nordwesten von Budapest (3. Stadtbezirk, Királyok útja) belegen die feste Ansiedlung von Fischern ca. 7.000 Jahre v.Chr. am Donauufer, ähnlich wie bei Wien zur gleichen Zeit.Nach den Kelten (etwa im Jahr 10 nach Christus) errichteten die Römer den Truppenstützpunkt Aquincum an der Donau (heute: Budapester Stadtteil Aquincum). Die Donau bildete die Grenze der Provinz Pannonia (Danubia-Limes). Man begann mit dem Weinbau.Ab 3 v.Chr. und später zwischen 166 und 180 fielen besonders oft und heftig die Barbaren (germanische Stämme, wie Markomannen, Quaden, Hermunduren, Langobarden, Semnonen, Sarmaten und Vandalen) ein. 294 n.Chr.: Von Kaiser Trajan wurde die militärisch geschwächte Provinz Pannonien zweigeteilt. Die nördlich der Drava gelegenen Gebiete erhielten den Namen "Valeria" und die südlich gelegenen Gebiete hiessen nunmehr "Pannonia Secunda".Ab 303 Christentum. Spätere Barbareneinfälle in Pannonien fanden 310, 323, 357 und 374 statt. 433 bis 454 herrschten die Hunnen in dieser Gegend. Ihr König war Attila, seit 445 Alleinherrscher eines gewaltigen Reiches zwischen dem Schwarzem Meer und Rhein, zeitweilig weiter westlich. Das Bild links zeigt eine Medaille aus dem 16. Jahrhundert aus der Stadt Padua, wo Attila von seinem Ziehvater, dem Bischof von Padua, dann von Rom und späterem Papst Leo I. erzogen war, auf seinem Eroberungszug die Gegend unsicher machte und damit den Raum für die nach seinem Tod vor den Franken flüchtenden Langobarden (auch Awaren genannt) vorbereitete. Die Medaille ist die Kopie einer Goldmedaille aus der Zeit der Hunneninvasion. Die Abbildung Attilas mit europäischen Gesichtszügen dürfte daher authentisch sein. Dieses Bild links stellt eine Medaille aus Attilas Zeiten dar und ist eingemetzelt in den Sockel der Certosa di Pavia im Eingansbereich. Certosa ist die italienische Bezeichnung für Karthause und die Certosa di Pavia ist ein Kloster mit Befestigungsanlagen und wird seit 1968 von den Zisterziensern bewohnt. Die Inschrift auf der Medaille ist "Flagelum Dei", zu Deutsch: Gottes Peitsche. Attila selbst war ein gotischer Königssohn, sein Name bedeutet Väterchen auf Gotisch. Seine asiatischen Gesichtszüge, wie auf manchen Bildern zu sehen sind, wurden viel später erfunden im deutschen Sprachraum. Vor allem Herrmann Göring machte sich lustig und bei Fachleuten lächerlich mit seinen oft wiederholten Sprüchen über das mongolische Aussehen Attilas und der Ungarn. - Über Attila ist alles bekannt, es gab wahrscheinlich keine einzige Minute in seinem Leben, die von Geschichtsschreiebern nicht aufgezeichnet wäre. Er wurde in Genua und Rom auf seine Königsrolle vorbereitet und entsprechend erzogen, u.a. erlernte er dort die ungarische Sprache der Hunnen. Viele Hinweise gibt es dafür, dass das Volk der Hunnen mit dem damaligen Mischvolk der Magyaren identisch ist. Das sind die wichtigsten, allgemein bekannten Fakten: - Attila lernte Ungarisch in Rom zur Vorbereitung auf seine Königsrolle bei den Hunnen. Er wurde mit Ziehbruder Aetius zusammen erzogen, der römischer Kriegsherr oder Papst werden sollte; Attila trifft den Papst Leo I in Rom- in zwei grossen Völkerschlachten standen sie sich gegenüber und beide sorgten mehrmals dafür, dass der andere überlebt; - Papst Leo I der Grosse empfing Attila in Rom während einer Schlacht als alten Bekannten und verabschiedete ihn (Bild rechts) trotz völkischer Feindschaft bis zum baldmöglichen Wiedersehen,- die englische Bezeichnung für Ungarn ist Hungary,- die Brüder Hunor und Magor sollen der Saga nach die Gründer und Urväter des ungarischen Volkes sein..... - und Attila lebt im Nibelungenlied auch heute fort - in einer Saga. Budapest - erst seit 1872 existiert dieses Wort, als die drei Stadtteile Buda, Óbuda (=Altbuda, der römische Stadtteil im Nordwesten) und Pest amtlich vereinigt wurden. Das Bild rechts zeigt das Stadtwappen von Budapest.Buda war ein Bruder von Attila, er gilt als Gründer und Namensgeber des westlichen Stadtteils der ungarischen Hauptstadt - westlich der Donau. Bekannt ist, dass Buda und Pest nach Attilas Tod gemeinsam zur Königswahl in die alte Heimat geeilt sind. Es ist unbekannt, ob sie da je angekommen sind und man weiß auch nicht, wer Attilas Nachfolger auf seinem Thron geworden ist.Pest war ein Sohn von Attila, er gilt als Gründer und Namensgeber des östlichen Stadtteils der ungarischen Hauptstadt - östlich der Donau.
Im deutschen Sprachraum herrscht die Meinung, Buda wäre von Attila umgebracht worden und es werden immer mehr Schriften darüber veröffentlicht - ohne neue Fakten für diese Behauptung zu nennen, lediglich die Autoren kupfern sich gegenseitig das ab, wofür keinen Beweis gibt. Buda war bis zuletzt der treueste Heeresführer Attilas. Bekannt ist, dass nach Attilas Tod Buda und Pest gemeinsam mit ihren Heeresvölkern zur Königswahl in die alte Heimat gezogen sind. Es ist unbekannt, ob sie da je angekommen sind und man weiß auch nicht, wer Attilas Nachfolger auf seinem Thron geworden ist.
Im Jahre 454 begann wieder die Völkerwanderung: Germanenstämme (Ostgoten und Langobarden) im heutigen Ungarn. Die Awaren eroberten das Karpatenbecken im Jahre 568. Zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert wanderten die Wolga-Bulgaren (damals noch kein Slawenvolk, sie waren mit den Ungarn nah verwandt) und die Slawen ein. Am Ende des 8. Jahrhunderts unterwarf Karl der Große die Awaren. Im deutschen Sprachraum verbreitete ein Geschichtslehrer vor rd. Hundert Jahren den Spruch "die Awaren, die mal waren" als wären die Awaren in der Zeit der Völkerwanderung untergegangen. Neueste Hinweise aus Ungarn belegen eindeutig, dass das Volk der Awaren identisch ist mit den Langobarden, die den Wirrwarr nach Attilas Tod nutzten, in Richtung Venedig vordrangen und sich schließlich in der Gegend von Padua niederließen.
Von 500 vor und bis 700 nach Christus wanderten die Ungarn vom südlichen Ural bis in das Gebiet des heutigen Baschkirien.
Um 700 nach Christus lebten die Magyaren in der Nachbarschaft der Bulgaren, Türken und Alanen im Gebiet zwischen Don und Asowschem Meer.
2. Landnahme
Die sieben Magyarenstämme unter dem Fürsten Árpád eroberten das Karpatenbecken 796 n.Chr. Nach der Landnahme gaben die Magyaren das Nomadenleben auf, sie wurden sesshaft. Das Bild rechts zeigt das Denkmal der sieben Stammesführer am Heldenplatz in Budapest.
(Székelyföld (=Seklerfeld) in Siebenbürgen:
Als Attila 454 starb, eilte sein Heeresführer Pest (ein Sohn von Attila) zur Königswahl in die alte Heimat in der heutigen Mongolei. Der jüngste Bruder Attilas Csaba, ebenfalls ein Heeresführer, blieb mit seinem kleineren Heeresvolk im Seklerfeld. Pest wollte nach der Königswahl wiederkommen und gab Csaba den Befehl, er solle dort mit seinem Volk auf sie warten, auf Ungarisch: székelj ! - was auf Deutsch etwa "sitze auf dem Thron" oder "halte den Stuhl besetzt" entspricht. Das Volk hieß fortan Székely auf Ungarisch, Sekler auf Deutsch. Es wartete auf die Wiederkehr des Brudervolkes, doch sie kamen lange nicht. 342 Jahre später bei der Landnahme der Ungarn im Jahre 796 n.Chr. erkannten sie sich an der Sprache wieder und die Völker vereinigten sich erneut.
Nach dem katastrophalen Erntejahr 898 begannen die Beute- und Raubzüge der bereits sesshaften Magyaren erneut. Erst 955 schlug Otto I. die Magyaren bei Augsburg und beendete damit die wiederaufgeflammte Nomadenzeit der Ungarn.
3. Árpádenzeit
Die Herrschaft der Árpáden-Dynastie begann 972 (evt. 971) mit der Ernennung von Géza (945-997) zum Großfürsten und dauerte bis 1301, als König Endre III (Andreas III) ohne männlichen Nachkomme starb.
Der Hl. Stefan (István, geborener Vajk, Bild rechts), der Sohn des Großfürsten Géza, heiratete 996 Gisela von Bayern (Schwester von Kaiser Heinrich II.). Im Jahre 1000 wird Großfürst Vajk christlich getauft, in Stefan umbenannt und vom päpstlichen Gesandten zum König ernannt. Seitdem gilt er als Staatsgründer und in Ungarn als Retter der Nation. Er gründete den christlichen ungarischen Staat, weil Ungarn schon ein Dorn im Auge der christlichen Welt war. Das Königreich schloss Siebenbürgen (Transsylvanien, Erdély), das Tatra-Massiv und die Adriaküste ein. Stefan wurde 1083 heilig gesprochen.
László I (Ladislaus), "der Ritterkönig" - später auch heilig gesprochen - und Kálmán festigten die Einheit des Feudalstaates, eroberten Dalmatien und Kroatien. Starker byzantinischer Einfluss auf die ungarische Kunst (1077 - 1116).
König Endre II (András bzw. Andreas) II. erließ 1222 die Goldene Bulle, die dem Adel besondere Rechte einräumte.
Tatarenhorden aus dem Osten verwüsteten 1241 große Teile Ungarns, zerstörten Hunderte von Dörfern und Kirchen, die erst unter Béla IV. wieder aufgebaut wurden. Die von ihm errichteten steinernen Burgen vermochten danach feindliche Angriffe lange abzuwehren.
Mit dem Tod von Endre III (András bzw. Andreas) starb das Geschlecht der Árpáden im Jahre 1301 aus.
4. Die Ära Anjou
Die Familie Anjou aus Firenze (Florenz) war weit verwandt mit den Arpaden und kam so auf den ungarischen Thron. Von ihnen herrschten zwei Könige in Ungarn: Robert-Karl I. und sein Sohn Ludwig der II. Sie haben für die wirtschaftliche und politische Sicherheit des Landes langfristige Entscheidungen gefällt, die für ein Aufblühen Ungarns für mehrere Jahrhunderte sorgte:
Doppelmonarchie mit Polen, die jedoch nur bis zum Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 dauerte.
Einführung des Forints als Währung. Er war über 500 Jahre lang die kräftigste Währung in Europa.
Türken und Österreicher haben Ungarn mehrere Jahrhunderte lang geplündert, doch der Forint überstand diese Fremdherrschaft. Auch der Erste Weltkrieg konnten den ungarischen Silberthaler nicht erschütteln, aber die nur 13 Tage dauernde Räterepublik. In nur 133 Tagen haben die von der Sowjetunion gesteuerten Bolschewiken soviel in die eigene Tasche und damit ins Ausland gefördert, dass dies das Ende der kräftigsten Währung der Menschheitsgeschichte hervorrief. Merke: Die Regierungsmitglieder der Räterepublik hatten keine ungarische Staatsangehörigkeit, als sie an die Macht erhoben wurden!
Die offizielle Währung von Ungarn ist heute der Forint, seine Untereinheit Fillér ist geringwertig, wird heute nicht mehr benutzt und ist bereits aus dem Verkehr gezogen. Der aus Neapel stammende König Robert-Karl I. aus der Familie Anjou ließ 1325, nach dem Beispiel des florentinischen Fiorino, den ersten Forint prägen - aus 3,52 g Gold. Dieses Geld mit konstantem Gewicht und von guter Goldqualität wurde binnen weniger Jahre auch in den Nachbarländern populär. Der Forint war in der ungarischen Geschichte noch öfter offizielle Währung. So hieß auch der halbe Thaler, den Fürst Rákóczi aus Silber prägen ließ. Die Herstellung des goldenen Forints wurde erst 1786 eingestellt, aber der Silberforint war neben den Geldscheinen noch bis 1892 in Umlauf, als ihn bei der Umstellung auf Goldwährung die Krone ablöste. Seit 1946 gibt es in Ungarn wieder den Forint. Damals trat er an die Stelle des Pengő, der in der größten Inflation der Welt wertlos geworden war. Die Ära des Forints scheint jedoch bald vorbei zu sein, denn Ungarn erfüllt bereits jetzt alle Voraussetzungen, die für die Einführung des Euro gefordert werden. Auch wenn die Bevölkerung vom Euro träumt, bleibt es fraglich, ob Ungarn den Euro nötig hat. Man kann es der ungarischen Bevölkerung nicht übel nehmen, wenn sie nach der schlechten Erfahrung mit der Inflation der ersten Dekade nach der politischen Wende um 1990 nach einer stabileren Währung sehnt. Seit einigen Jahren befindet sich die ungarische Wirtschaft in einer Wachstumsphase, wofür in den vergangenen zehn Jahren viel geopfert wurde. Der Euro schwächelt gegenüber dem Forint seit einiger Zeit - trotz Börsendruck wertet die ungarische Nationalbank den Forint aus anderen Gründen ab. Die meisten Ungaren trauen sich daher der Regierung kaum zu glauben, dass die Inflationsära nun vorbei sei. Ob das Land den Euro nach so vielen aufopferungsreichen Jahren einführen sollte und damit z.B. zur Sanierung der deutschen Bundeshaushalt und der Brüsseler Agrarpolitik beitragen sollte, das sollte man vielleicht länger überlegen in Ungarn - zumindest solange Brüssel z.B. die Agrarsubventionen in den neuen EU-Ländern blockieren will, wovon ja praktisch alle deutschen Landwirte leben. Gerade die EU-Vorschriften über Inflationsrate sind das größte Wachstumshindernis, woran Deutschland noch lange leiden wird, sollte die Europäische Zentralbank für den Euro keine neuere Richtlinien ausdenken - ein finanzwissenschaftlicher Grund, warum z.B. Großbritannien und Schweden den Euro nicht haben wollen, zumindest nicht die Finanzfachleute dieser Länder.
5. Die Ära Hunyadi
Kaiser Sigismund von Luxemburg aus Bayern war ein römisch-deutscher Kaiser und von 1387 - 1437 König von Ungarn. Er war ein halbes Jahrhundert lang eine bedeutende Persönlichkeit in der damaligen europäischen Politik. Sein unehelicher Sohn von einer Gräfin aus Kaposvár, János Hunyadi wurde in Siebenbügen als Fürst von Vajdahunyad (Siebenbürgen) und als Heeresführer berühmt.
Unter der Befehlsgewalt des Reichsverwesers János Hunyadi schlug Ungarn mehrmals die Türken. Berühm ist die von Ihm geführte Völkerschlacht von 1456 um Weißenburg (heute Belgrad), an der über 500.000 Kämpfer für das Christentum kämpften. Die Türken haben auf ihrem Eroberungszug um Europa in dieser Schlacht so verheerende Verluste erlitten, dass sie erst 60 Jahre später wieder kamen.
Unter König Matthias Corvinus, dem Sohn des János Hunyadi, der 1458 bis 1498 regierte, erlebte Ungarn seine höchste Blüte. Die Bibliothek von König Matthias enthielt die zweitgrößte Kodex-Sammlung im damaligen Europa. Die Budaer Burg war unter der Herrschaft von König Matthias Corvinus (Mátyás) I. zu einem europäischen Zentrum der humanistischen Kultur geworden. König Matthias I. eroberte auch Wien und übernahm die Kontrolle über Österreich. Er verlegte seinen Hof nach Wien, besiegte mehrmals die Türken und vertrieb sie vom ganzen Balkan. Dieser und weitere Gebietsgewinne machten Ungarn bis zur türkischen Besetzung zum mächtigsten Königreich in Mitteleuropa. Ungarn war das größte Land in Europa und zugleich mit 4 Million Einwohnern das bevölkerungsreichste Land auf dem europäischen Kontinent. Die drei Meeresküsten Adria, Schwarzes Meer und Ostsee waren zugleich die Landesgrenzen. Hierzu sei jedoch genannt, dass Ungarn damals einen gemeinsamen König mit Polen und Kroatien hatte und mit diesen Ländern jeweils eine Doppelmonarchie bildete. Die Anzahl der Ungarn in diesem Reich wird auf 1 Million geschätzt. Damit waren Ungarn und England zahlenmäßig etwa gleich, die größten Völker in Europa.
6. Die Herrschaft der Osmanen
1526 Schlacht bei Mohács: vernichtende Niederlage der Ungarn gegen die Türken unter der Führung des ungarischen Königs aus Polen, der meinte, er könnte mit 4.000 Söldnern eine Armee von nahezu 1 Millionen Osmanen aufhalten. Diese Niederlage war zugleich das Ende einer blühenden Periode, als Ungarn und Polen nach der Ära Hunyadi eine Doppelmonarchie bildeten und gemeinsame Könige hatten. Danach beherrschen mehr als 150 Jahre lang die Osmanen einen Großteil von Ungarn, auch Buda und Pest, die Habsburger einen schmalen Streifen Land im Westen und im Norden (das "königliche" Ungarn). Der Osten und Südosten blieben unter ungarischer Herrschaft. Auch wenn die Türken Ungarn weitgehend besetzt hielten, sie hatten nie Ruhe im Lande und konnten daher ihren Eroberungszug in Richtung Westen nicht fortsetzen. Vom 16. bis 17. Jahrhundert schützte Ungarn die christliche Welt vor dem osmanischen Reich.
Die „Goldene Ära Siebenbürgens“ erlebte das Land unter der Herrschaft von Fürst Gábor Bethlen (1613 - 1629).
7. Die Ära Habsburg
Mit Hilfe der sog. „Habsburger Armee”, die sich weitgehend aus ungarischen und polnischen Truppen zusammensetzte, wurden die Türken vertrieben und Buda 1686 zurückerobert. Die Burg wurde bei der Wiedereroberung fast vollständig zerstört.
Das Land litt sehr stark unter den Türken und den Habsburgern. Nachdem die türkische Gefahr vorüber war, forderte das Land mit aller Kraft seine Unabhängigkeit.
Im 18. Jahrhundert begann die Ansiedlung von Deutschen aus dem süddeutschen Raum (Schwaben, Sachsen, Bayern und Elsässer).
Fürst Ferenc Rákoczi führte 1703 erneut den Aufstand gegen die Habsburger. Sie schlugen 1711 den Aufstand nieder, aber der Familiensitz der Familie Rákoczi, seine Burg, die Burg von Sárospatak, wurde in der Geschichte Ungarns zu einem Symbol der gegen die Habsburger geführten Kämpfe. So steht es in ungarischen Geschichtsbüchern. Eine für ungarische Ohren toll klingende Geschichte. Vergessen wird dabei, dass die Familie Rákoczi ihren Stammsitz samt Burgen, Schlösser und Ländereien damals in Siebenbürgen hatte und die hier genannte, im heutigen Ungarn liegende Burg die letzte Zufluchtsstätte der Kurutzen von Rákoczi war.
1711 Frieden von Szatmár - das Habsburger Erbfolgerecht wurde wieder hergestellt, die Selbstverwaltung der ungarischen Stände wurde anerkannt. Durch eine pragmatische Sanktion wurde 1722 die weibliche Thronfolge gebilligt.
Von 1740 bis 1780 war die legendäre Maria Theresia von Habsburg die Königin von Ungarn. Sie und ihr Sohn Josef II haben viele Deutsche aus der gesamten deutschsprachigen Raum nach Ungarn, überwiegend in die von Türken geräumten Regionen umgesiedelt, in vielen Landstrichen sprach man nur noch Deutsch. Im Jahre 1785 wurde die deutsche Sprache als Amtssprache - statt Latein - eingeführt. Obwohl vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch andere Völker zuwanderten, beweisen Blutanalysen, dass etwa die Hälfte der heutigen Bevölkerung von Ungarn deutschstämmig ist.
Mit dem Landtag in Pozsony (Pressburg war damals die ungarische Hauptstadt, heute Bratislava) begann 1825 die Reformbewegung unter Graf Széchenyi. Er forderte die nationale Unabhängigkeit und stiftete die Mittel zur Gründung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Von 1843 an war die ungarische Sprache wieder Amtssprache.
Am 15. März 1848 brach die Revolution in Pest aus und das Volk stürmte los. Graf Lajos Batthyány wurde am 18. März zum Ministerpräsidenten gewählt. Am 15. September wurde der Landesverteidigungsausschuss unter Lajos Kossuth (Bild links) gebildet. Am 14. April 1849 wurde das Haus Habsburg abgesetzt, die Unabhängigkeit Ungarns wurde erklärt, Kossuth wurde zum Reichsverweser gewählt.
Die Habsburger schlugen mit Hilfe der russischen Zarentruppen den Aufstand und Befreiungskrieg blutig nieder. Am 13. 08. 1849 ungarische Kapitulation bei Világos in Siebenbürgen. Der ungarische Ministerpräsident Graf Lajos Batthyány und 13 Generäle Ungarns (davon zwei gebürtige Deutsche, vier Österreicher und zwei Kroaten) wurden hingerichtet. Im Jahre 1894 starb Lajos Kossuth im Exil in Torino (Turin) in Italien. Der Befreiungskampf war ein wichtiger Abschnitt in der damaligen europäischen Freiheitsbewegung.
Die Vereinigun von Budapest im Jahre 1873Mit der k.u.k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn kam 1867 die Versöhnung mit dem Herrscherhaus zustande und Kaiser Franz Joseph I. wurde König von Ungarn. Im Jahre 1873 wurden die bis dahin selbständigen drei Städte Pest, Buda und Óbuda unter dem Namen Budapest vereint. Buda hieß damals Ofen und Óbuda Altofen auf Deutsch und diese zwei Stadtteile westlich der donau waren damals noch von einer überwiegend deutschsprchigen Bevölkerung bewohnt. Budapest entwickelte sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zur Weltstadt. Die interessante Atmosphäre der Hauptstadt Ungarns stammt in ihren Anfängen aus dieser Zeit.
8. Der Erste Weltkrieg
28. Juni 1914. Mit der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajevo begann der Erste Weltkrieg (am 28. Juli Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien).
1916: König (Kaiser) Franz Josephs Tod. Am 16. 11. 1918. wurde die Republik ausgerufen.
Graf Mihály Károlyi wurde 1919 zum „provisorischen“ Präsidenten der Volksrepublik gewählt.
Ab 21. März 1919: jüdisch orientierte, von sowjetbolschewiken gesteuerte Räterepublik unter Béla Kun (geb. Kohn). Liquidierung des ungarischen Adels und wohlhabender Bürger unter der Führung von Otto Korvin (geb. Kohn) war die einzige Tagesordnung während der 133 Tage dauernden Räterepublik. Das Eigentum der Ermordeten wurde z.T. konfisziert, jedoch weitgehend in die eigenen Hände der neuen Machthaber geleitet, die sich damit nach Ihrem Untergang ins Ausland absetzten.
.....aztán jött Trianon
Az eredetileg oroszoktól átvett, 900 évvel később Trianonban ukránná vált terület szlovákként szerepel ezen a trianoni térképen. Talán egy szlovák rajzolótól? Ugyanis a szlovákok Munkácsot is magukénak gondolják.
1920: das traurigste Jahr in der Geschichte Ungarns: Friedensvertrag von Trianon (Versailles). Das tausendjährige Land Ungarn verlor etwa 70 Prozent seines Staatsgebiets und die Hälfte seiner Bevölkerung, rd. 4 Millionen Ungarn an Rumänien und weitere Millionen an die Tschechoslowakei, Serbien, Sowjetunion, Österreich und Italien. Die ungarische Außenpolitik wurde in der Zwischenkriegszeit ganz entscheidend vom Friedensdiktat von Trianon bestimmt.
9. Der Zweite Weltkrieg
1920 wurde Admiral Miklós Horthy zum Reichsverweser gewählt. Die Ära des Admiral Horthy dauerte von 1920 bis 1944. Er selbst war von jüdischer Abstammung vierten Grades und betrieb keinesfalls eine so deutschfreundliche Außenpolitik, wie es in der roten Ära in den ungarischen Lehrbüchern stand.
Kriegserklärung Ungarns: Horthy und das gesamte ungarische Parlament wurden von einem einzigen, weniger bekannten Parlamentarier überlistet, der in einer Rede seine Parlamentarierkollegen darüber informierte, dass er soeben im Namen des Ungarischen Parlaments den Krieg gegen die Sowjetunion erklärte. Auch wenn kein Ungar das wollte, trat Ungarn an der Seite Deutschlands in den Krieg ein. Ungarn kämpfte zwar mit Deutschland, meist jedoch aus anderen Interessen und an anderen Fronten.
Kurz vor dem Zusammenbruch ereilten sich die Ereignisse:
11. Oktober 1944: Horthy unterzeichnete das vorläufige Waffenstillstandsabkommen in Moskau,
postwendend besetzten die deutschen Truppen Ungarn und
am 15. Oktober 1944 zog Horthy die Waffenstillstandsproklamation zurück. Er erklärte seinen Rücktritt nachdem sein Sohn nach Berlin entführt und seine Familie unter deutschen Hausarrest gestellt wurde. Die Handlungen von General Horthy wurden so von den Putschisten unter deutscher Führung erzwungen.
Budapest wurde durch angloamerikanische Luftangriffe und russische Truppen im Krieg fast vollständig zerstört. Die deutschen Truppen zogen sich unrühmlich aus Budapest zurück, indem sie zerstörten das, was durch die Luftangriffe der Alliierten noch übrig blieb. Strategisch wichtige Bauwerke sind im Krieg noch verständlich, sie plünderten jedoch historische Denkmäler und Landesschätze. Was danach noch übrig blieb, wurde durch die Rote Armee ausgeraubt. Viele Anlagen wurden von den Sowjets abmontiert und nach amerikanischem Muster in die Sowjetunion gebracht. Die meisten ungarischen Städte mussten wieder aufgebaut werden in einer Zeit, als die meisten Wissenschaftler, unter ihnen zahlreiche Nobelpreisträger nach Nordamerika gelockt wurden, wie z.B. Eduard Teller, der dort die Wassersoffbombe entwickelte, aber diese zuerst den Sowjets verriet.
10. Hinter dem „Eisernen Vorhang“
Ungarn wurde vom 04. April 1945 an 45 Jahre lang von sowjetischen Truppen besetzt. Die nach dem Krieg von der Sowjetunion eingesetzte provisorische Regierung führte 1945 eine groß angelegte Bodenreform durch, bei der große Ländereien des Adels und der Kirche konfisziert wurden - so hieß es amtlich. In der Praxis wurde noch ein Jahrzehnt lang rücksichtslos weiter kollektiviert und all das beschlagnahmt, vorauf die Parteibonzen der Kooperativen einen Blick geworfen haben. Kurzerhand wurden missliebige Nachbarn zur Arrondierung des Gemeinschaftseigentums auf die schwarze Liste gesetzt und ihr Eigentum beschlagnahmt.
Am 1. 2. 1946 wurde die kommunistische Republik, 1948 die Volksrepublik Ungarn ausgerufen. Die Kommunisten ergriffen - nach einer Wahlfälschung mit Sowjethilfe - 1948 die Herrschaft. Ende des Mehrparteiensystems und der Demokratie.
Ab 1949 Volksrepublik Ungarn, grausame Diktatur unter dem jüdischen Parteichef Rákosi (geborener Roth). Einige Ministerialbehörden wurden vollkommen in jüdische Hände vergeben, wie das Finanzwesen und das Innenministerium. Die 1919 begonnene Liquidierung der gutbürgerlichen Schicht wird fortgesetzt, die Vetternwirtschaft der roten Barone setzt sich fort: Hinrichtungen, Misshandlungen, Kerker, Deportierungen, Internierungslager gehören zum Alltag - die konfiszierten Güter der enteigneten Bevölkerungsschicht geriet in die Hände der Parteibonzen.
1955: Ministerpräsident Imre Nagy
Der antikommunistische Volksaufstand wurde 1956 von den Sowjets blutig niedergeschlagen, Imre Nagy, der Ministerpräsident wurde hingerichtet, weil er den Austritt aus dem Ostblock und somit den Austritt aus dem Warschauer Vertrag erklärte. Brutale Intervention durch die Sowjetunion, die eindrucksvoll ihre Militärmacht demonstrierte. Mehrere hunderttausend Ungarn emigrierten, vielmehr haben jedoch am Sowjetsystem fleißig mitgearbeitet - gewollt oder ungewollt, wie in allen politischen Machtstrukturen der Weltgeschichte.
Das geschah im Oktober 1956 - aus aktuellen Nachrichten von damals:
Die Krise des stalinistischen Sozialismus in den 1950er Jahren und die wachsende Unzufriedenheit - der Machtstreit der Parteiideologen über den chinesischen oder sowjetischen Weg zum Kommunismus spielte dabei eine wesentliche Rolle. All dies führten am Nachmittag des 23. Oktober 1956 zu einer spontanen Demonstration des ungarischen Schriftstellerverbandes. Studenten und viele Werksbeschäftigte schlossen sich an, insgesamt 200.000 Menschen - 10% der Budapester Bevölkerung marschierten durch die Stadt und forderten Freiheit, Demokratie und nationale Unabhängigkeit. Die Partei der Ungarischen Werktätigen lehnte diese Forderungen ab und versuchte die frühere Machtstruktur mit Waffengewalt aufrechtzuerhalten. Von oben herab aus dem Parlamentsgebäude wurden die Demonstranten mit Ziegelsteinen beworfen, später wurden Gewehrsalven in die friedlich demonstrierende Menge geschossen. Das Volk ergriff die Waffen und stellte sich hinter dem amtierenden Ministerpräsident Imre Nagy, als dieser Ungarns Austritt aus dem Warschauer Pakt und die Neutralität des Landes proklamierte. Nach der Militärintervention der Sowjetarmee am 4. November wurde der Volksaufstand niedergeschlagen, ein jahrzehntelanger blutiger Rachezug unter der Leitung von Parteichef János Kádár folgte. Die folgenden drei Jahrzehnten in der ungarischen Geschichte sind weitgehend von János Kádár geprägt, daher etwas mehr über ihn:
Giovanni Cermanek, Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts wurde 1912 in Abbázia in Ungarn geboren (heute Rijeka in Kroatien). Er war in der Sowjetunion auf seine Rolle in Ungarn vorbereitet, dabei erlernte er die ungarische Sprache. 1930 änderte er seinen Namen, fortan hieß er János Kádár. Das stand in seinem Lebenslauf in der Sowjetunion. Aber er hatte noch einen ganz anderen Lebenslauf, der in Ungarn bekannt ist. Demnach hat er schon immer die ungarische Muttersprache gehabt. Auf Ungarisch gesprochen hat er jedoch bis zuletzt mit einem ausländischen Akzent, der ziemlich russisch klingt.
János Kádár war während der Regierung Rákosi (geborener Rosenfeld) von 1949 bis 1950 Innenminister von Ungarn, zahlreiche Verhaftungen und Liquidierungen gehen auf ihn zurück, so ist er u.a. für die Verhaftung von László Rajk (geb. Roth) verantwortlich. 1951 wurde Kádár wegen der Unterstützung von Tito verhaftet, angeklagt und im Knast jahrelang gequält (Fingernägel endgültig abgeätzt und mehr). Der Grund für seine Verhaftung war jedoch ein anderer: er stand dem damaligen Machthaber Gerö (ein anderer Jude im Innenministerium) im Wege. Kádár wird 1953 von der Regierung von Imre Nagy freigelassen, nachdem Gerö selbst liquidiert wurde.
János Kádár war maßgeblich an der Niederschlagung des Aufstandes in 1956 beteiligt. Das wollte er vielleicht gar nicht. Er wurde Ende Oktober 1956 beim Versuch, Ungarn zu verlassen, von den Sowjets abgefangen und in Moskau in einer Woche umerzogenund diente fortan als Vollstrecker sowjetischer Machtansprüche. Von 1956 bis 1958 und von 1961 bis 1965 war er Ministerpräsident von Ungarn. Während seiner Zeit als Parteichef (1956–1988) verfolgte Kádár außenpolitisch einen streng moskautreuen Kurs. Im Gegenzug ließ ihm die Sowjetunion innenpolitisch einen größeren Spielraum, der ab den 1960er Jahren zu wirtschaftlichen und politischen Reformen führte. Trotz dieses dunklen Hintergrundes ist es wahrscheinlich seinem Weg über den Gulaschkommunismus mit wachsender Redefreiheit zu verdanken, dass es 1989 zur Öffnung des eisernen Vorhanges kommen konnte. Sein vielfach wiederholter, zweideutiger Spruch, "Genossen, das gibt es, das müssen wir machen" - spricht dafür.
1957-1962: Blutige Vergeltung der Kommunisten unter János Kádár: Schläge, Hinrichtungen, Folter, Kerker, Deportierungen, Internierungslager. Parteichef János Kádár wird 1961 auch Regierungschef.
1968: Wirtschaftliche Liberalisierung. Steigendes Lebensniveau durch mächtige Staatsanleihe - Gulaschkommunismus. Der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauss spielte dabei eine einflussreiche Rolle als Kreditgeber. Dafür durfte er in ungarischen Wildreservaten auf eigens für ihn veranstalteten Staatsjagden teilnehmen und auf Zuchthirsche schießen. Die Wälder bei Zselic, Somogy und Gemenc sind dafür berühmt, dass es für die hier erlegten Rothirsche jedes Jahr Goldmedaillen gibt. Franz Josef Strauss war ein Dauergast in den Jagdreservaten Gemenc, Gyulaj und entlang der Drau. Leonid Breschnew und Erich Honecker traf er hier öfter und vermittelte mächtige Staatsanleihen für die Rekordtrophäen von zugetriebenen Zuchttieren.
Mehr über die Jagd in Ungarn
Ungarn öffnete 1989 den „Eisernen Vorhang”, ermöglichte vielen Bürgern aus der DDR die Flucht in den Westen und leitete damit den Zusammenbruch des Sowjetblocks ein. János Kádár starb, als das Volk besonders harsch über seine Taten öffentlich diskutierte, seine Partei und das Parlament ihn bereits entmachtete und ihn niemand mehr ernst nahm.
Die regierende kommunistische Arbeiterpartei, die sich nur kurze Zeit später als 1. Partei im Ostblock auflösen bzw. nach PDS-Muster umorganisierte, wurde zunächst gestürzt. Posthumes Staatsbegräbnis für Imre Nagy und seine Gefährten.
11. Die Dritte Republik
23. Oktober 1989: Proklamation der Republik Ungarn (Dritte Republik) - seitdem ein Nationalfeiertag in Erinnerung an die Ereignisse in 1956.
1990: Die ersten freien Parlamentswahlen seit 45 Jahren. Mehrparteiensystem, Demokratie mit Volksvertretung. A. Göncz wurde Staatspräsident, J. Antall Ministerpräsident. Der Abzug der Sowjettruppen wurde unehrenhaft in Windeseile vollzogen.
Seit 1998 Gespräche über EU-Osterweiterung. Betritt Ungarns zur NATO im März 1999.
Vermerk: Wie bei jedem politischen Systemwechsel üblich, so versuchten auch in Ungarn viele zwielichtige Personen nach der politischen Wende an die Macht zu kommen. Von zahlreichen Politikern seit der Wende fragen sich viele im Lande, womit haben sie bloß ihre Position verdient. So war der einzig bekannte Verdienst vom Staatspräsidenten A. Göncz nach der politischen Wende, dass er in der Sowjetära im Gefängnis saß - die wenigsten wissen es, warum. Auch die Familie Habsburg meldet sich zurück. Sie verloren in Österreich alle Machtansprüche wegen der Plünderung der Staatskasse durch Karl d. IV. (Vater von Otto), doch machten sie sich erneute Hoffnungen nach der politischen Wende in Ungarn. Auf diese Frage angesprochen sprach Otto immer halbherzig ausweichend. Ein anderer Grund für die Ansiedlung der Habsburger Söhne in unterschiedlichen k.u.k. Ländern ist wenig glaubwürdig in einer Zeit, als in Ungarn noch immer viele nach einer von der roten Ära unbelasteten Person, wie die Habsburger Familie riefen.
Das Bild rechts dokumentiert, wie die Macht mancmal geregelt wird. Ministerpräsident Horn und Georg von Habsburg, der Sohn von Otto (im Hintergrund) bei seiner Ernennung zum schwedischen Botschafter Ungarns durch Gyula Horn, bekannt als Massenmörder in der Folgezeit des Aufstandes im Jahre 1956. Im Hintergrund ist Otto von Habsburg zu sehen, der sich als EU-Delegierter Bayerns jahrzehntelang unermüdlich für die Akzeptanz Ungarns als Beitrittskandidat in Brüssel engagierte. Andere Söhne Ottos wurden in anderen k.u.k. Ländern nach dem gleichem Muster "repatrioniert" - ohne jemals da gewesen zu sein.
Regierung und Opposition wechselten sich bisher im vierjährigen Wahlrhythmus. Regierende Partei ist seit dem Frühjahr 2002 der Nachfolger der einstigen sozialistischen Arbeiterpartei MSZP in Koalition mier der zwischeinzeitlich im Korruptionssumpf verschwindenden Liberaldemokraten, die wie in Deutschland, selbst nicht wissen, was sie am Vortag versprochen hatten.
1. Mai 2004: EU-Beitritt Ungarns. Kurz danach zeigte sich das wahre Gesicht der regierenden Sozialisten unter dem Ministerpräsidenten Gyurcsány. Bei einer Volksabstimmung am 6. Dezember 2004 wurde gezeigt, wie demokratische Wahlen in Ungarn auch heute noch mit Füßen getreten werden. Trotz massiver Wahlfälschungen erreichte die sozialistische Regierungspartei ihren Ziel nicht, die Mehrheit der Wähler sagte "JA" (das war ein Votum gegen die Ziele der Regierungspartei), der damals neue Regierungschef Gyurcsány behauptete, das sei ein "NEIN" und die Wahl in 1874 Wahlbezirken wegen massiver Fälschungen wiederholt werden müsse - in rd. 700 Wahlbezirken kam es trotzdem nie dazu. Soweit entfernt ist die demokratische Entwicklung in Ungarn, wo seit mehr als zwei Jahrzehnten die eine sozialistische Partei à la PDS die andere Partei à la PDS nach den Wahlen ablöst. In den Medien nennt man das demokratische Wahlen und die Regierungsparteien stuft man mal nach links, mal nach rechts ein, auch wenn alle leitenden Parteifunktionäre bereits in der sozialistischen Ära ihre unrühmliche Rolle gespielt haben.
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